Private Krankenversicherung - Lehrer
Ist die private Krankenversicherung ist für Lehrer sinnvoll?
Das Wichtigste in Kürze
- Sie haben die Wahl: Lehrer, die selbständig oder verbeamtet sind können sich privat oder gesetzlich versichern.
- Angestellte Lehrer können ab einem bestimmten Einkommen in die PKV wechseln.
- Individuelle Leistungen: Das Leistungspaket ist nicht gesetzlich festgelegt, sondern kann in weiten Teilen individuell zusammengestellt werden.
- Kosten: Die private Krankenversicherung ist für Lehrer oft günstiger
- Beihilfe: Verbeamtete Lehrer haben Anspruch auf Beihilfe
In diesem Ratgeber
- Unterschiede PKV und GKV für Lehrer
- Individuelle Möglichkeiten in der privaten Krankenversicherung
- Beihilfe Regelung für Beamten
- Kosten für die private Krankenversicherung
- Worauf muss ich beim Abschluss einer PKV achten?
- Hohe Einstiegshürde für angestellte Lehrer
- Selbstständige Lehrer haben die Wahl
Viele Lehrer haben im dualen System Krankenversicherung die Möglichkeit, sich für eine private Krankenversicherung zu entscheiden. Das hat viele Vorteile:
- Mit einem leistungsfähigen Tarif bietet die private Krankenversicherung dem Lehrer eine bessere und vor allem vertraglich garantierte Versorgung.
- Das Leistungspaket ist nicht gesetzlich festgelegt, sondern kann in weiten Teilen individuell zusammengestellt werden.
- Der Arbeitgeber zahlt bei angestellten Lehrern einen Zuschuss analog zur gesetzlichen Krankenversicherung. Beamte erhalten für sich und ihre Angehörigen Beihilfe ihres Dienstherrn. Die private Krankenversicherung deckt nur den Rest und ist entsprechend günstig.
- Selbstständige Lehrer können die Kosten ihrer Krankenversicherung steuerlich geltend machen.
- Bleiben Sie gesund und nehmen die Versicherung nicht in Anspruch, winkt bei vielen Versicherern eine Beitragsrückerstattung.
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Unterschiede PKV und GKV für Lehrer
Gesetzlich Versicherte mussten in den letzten Jahren und Jahrzehnten erhebliche Leistungskürzungen hinnehmen. Dagegen wehren können sie sich nicht, denn der Leistungskatalog der Sozialversicherung ist gesetzlich festgelegt. Über allem steht das Wirtschaftlichkeitsgebot nach dem Fünften Sozialgesetzbuch.
Der privat versicherte Lehrer kann sich dagegen auf einen Vertrag berufen, der den Anspruch auf die vereinbarten Leistungen garantiert und der nicht einseitig geändert werden kann. Viele Ärzte vergeben einen Termin an Privatpatienten schneller, nehmen sich mehr Zeit und bieten bessere Behandlungsmethoden, weil sie nicht an Beschränkungen durch die Abrechnung mit den Krankenkassen gebunden sind.
Selbstverständlich darf auch die private Krankenversicherung das Geld ihrer Kunden nicht verschleudern. Versicherungsunternehmen handeln wirtschaftlich, die Aufsichtsbehörde überwacht die solide Tarifkalkulation und Kapitalausstattung. Das geschieht ganz im Sinn der Versicherten. Einerseits werden sie vor überhöhten Beiträgen geschützt, andererseits wird die Zahlungsfähigkeit des Versicherers sichergestellt.
Individueller Beitrag: nachhaltig und gerecht
Das Umlageverfahren der gesetzlichen Krankenversicherung scheint auf den ersten Blick sozial und gerecht. Jeder Arbeitnehmer zahlt einen Prozentsatz seines Einkommens bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Schaut man genauer hin, zeigen sich gravierende Schwächen: Konjunktur, Höhe der Arbeitseinkommen bzw. Renten, Arbeitslosenquote und vor allem die demografischen Entwicklung haben massiven Einfluss auf die Höhe der Beitragseinnahmen der GKV.
Beitragssteigerungen sind damit vorprogrammiert. Schon jetzt beträgt der Höchstbeitrag zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung über 900 Euro im Monat (Stand 2022, inklusive mittlerem Zusatzbeitrag). Mehr muss auch eine private Krankenversicherung für Lehrer nicht kosten.
Die private Krankenversicherung kalkuliert ihre Tarife nach dem sogenannten Äquivalenzprinzip. Das bedeutet, jeder privat versicherte Lehrer zahlt für sein eigenes Risiko. Es bestimmt sich insbesondere aus dem Alter beim Vertragsabschluss (Eintrittsalter) und eventuellen Erkrankungen.
Partner ohne Einkommen und Kinder müssen zwar im Beitrag der privaten Krankenversicherung auch einkalkuliert werden, profitieren dafür aber auch von der meist besseren Versorgung. Die höheren Gesundheitskosten im Rentenalter spart jeder selbst und fällt nicht kommenden Generationen zur Last.
Individuelle Möglichkeiten in der privaten Krankenversicherung
Familienplanung: Die Kindernachversicherung kommt bei Familienzuwachs ins Spiel. Kinder können ab Geburt privat versichert werden, und zwar ohne Risikozuschläge, selbst wenn sie nicht gesund zur Welt kommen.
Teilzeitwunsch oder Sabbatjahr: Bei Einkommensreduzierungen oder Arbeitslosigkeit besteht für angestellte Lehrer in vielen Fällen die Möglichkeit einer Rückkehr in die GKV. Wer den Status als Privatpatient erhalten möchte, kann sich von der Versicherungspflicht befreien lassen und in der PKV bleiben. Alternativ sichert eine Anwartschaftsversicherung eine spätere Rückkehr in die private Krankenversicherung ohne Gesundheitsprüfung.
Heute zahlen, später profitieren: Mit einem Baustein zur Beitragsreduzierung im Alter sinken die Beiträge nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben spürbar. Sie sind empfehlenswert für angestellte Lehrer, da der Zuschuss der Rentenversicherung zum PKV-Beitrag in der Regel geringer ist als der Arbeitgeberzuschuss. Die zusätzliche Vertragskomponenten dient zudem der optimalen Ausnutzung des Arbeitgeber-Zuschusses zur PKV, wenn der Höchstzuschuss noch nicht ausgeschöpft
ist.
Beihilfe Regelung für Beamten
Wie die Selbstständigen sind auch Beamte nicht versicherungspflichtig in der gesetzlichen Krankenversicherung, egal, wie hoch die Besoldung ist. Beamtete Lehrer haben Anspruch auf Beihilfe. Allerdings deckt die Beihilfe nicht die kompletten Gesundheitskosten eines Beamten und seiner Angehörigen ab. Lehrer erhalten üblicherweise eine Beihilfe in Höhe von 50 % (ab zwei Kindern 70 %), ihre Ehe- bzw. Lebenspartner 70 % und Kinder 80 %. Die genannten Sätze wirken wie eine prozentuale Selbstbeteiligung.
Da die private Krankenversicherung also nur zwischen 50 % und 20 % der Kosten tragen muss, sind die Beiträge der Lehrer für Beihilfe-Tarife sehr günstig. Wichtig bei der Auswahl einer PKV für beamtete Lehrer ist, dass nicht nur der jeweils verbleibende Anteil beihilfefähiger Leistungen übernommen wird.
Das gilt insbesondere für Beamtenanwärter. Sie erhalten im Bereich Zahnersatz nur sehr eingeschränkte Beihilfen. Kosten für Zahnprothesen, Inlays, Implantate und Kronen werden nicht erstattet. Ein reiner Prozenttarif ist also zu wenig, um die Lücke zur Beihilfe zu schließen.
Referendare haben meist keinen Beihilfe-Anspruch
Referendare sind nicht beihilfeberechtigt, weil nicht feststeht, ob sie später als Lehrer verbeamtet oder in ein Angestelltenverhältnis übernommen werden. Da das Einkommen während des Referendariats die Jahresarbeitsentgeltgrenze in der Regel nicht übersteigt, sind sie wie Arbeitnehmer versicherungspflichtig und müssen sich gesetzlich krankenversichern. Auch für sie sind private Zusatzversicherungen eine interessante Option.
Redaktionstipp!
Die private Krankenversicherung ist umso günstiger, je jünger man beim Abschluss ist und je weniger gesundheitliche Risiken schon vorhanden sind. Bereits als Lehramt-Student kann man eine Anwartschaft für die private Krankenversicherung abschließen.
Kosten für die private Krankenversicherung bei Lehrern
Worauf muss ich beim Abschluss einer PKV achten?
Hohe Einstiegshürde für angestellte Lehrer
Ab einem Jahreseinkommen von 64.350 Euro (Stand 2022, voraussichtlich 66.600 Euro ab 2023) sind angestellte Lehrer von der Versicherungspflicht in der GKV befreit. In den ersten Berufsjahren werden Lehrer diese Versicherungspflichtgrenze (Jahresarbeitsentgeltgrenze) wahrscheinlich nicht erreichen.
Private Zusatzversicherungen sind in diesem Fall das geeignete Mittel, Lücken im Schutz der gesetzlichen Kassen zu stopfen und privatärztliche Leistungen in Anspruch zu nehmen, ohne aus eigener Tasche zu zahlen. Sobald Sie die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschritten haben, dürfen Sie in die private Krankenversicherung wechseln.
Diese Möglichkeit ist besonders interessant, wenn Sie gesund und noch relativ jung sind und Sie klare Vorstellungen zur Familienplanung haben. Je früher Sie sich für die private Krankenversicherung entscheiden, desto besser. Die Tarife sind günstiger, weil mehr Zeit bleibt, um eine Rückstellung für das Alter zu bilden. Denken Sie beim Vergleich von Leistung und Preis daran, dass es in der PKV keine kostenfreie Familienversicherung gibt. Außerdem sollten Sie neben der Krankheitskostenversicherung auch eine Krankentagegeldversicherung abschließen, die nach dem Ende der Lohnfortzahlung Ihr Einkommen sichert.
Selbstständige Lehrer haben die Wahl
Als selbstständiger Lehrer können Sie sich unabhängig von der Einkommenshöhe frei entscheiden zwischen der Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse und dem Vertragsabschluss bei einem privaten Versicherungsunternehmen. Wie beim angestellten Lehrer gilt: Wer gesund ist, sollte die private Krankenversicherung ernsthaft in Erwägung ziehen. Bessere Leistungen und eine nachhaltige Beitragskalkulation ohne demografische Risiken sind wichtige Argumente. Hinzu kommt: Der Beitrag in der PKV hängt nicht vom Einkommen ab und kann deshalb bei gutem Verdienst wesentlich günstiger sein als bei freiwilliger Mitgliedschaft in der GKV.
Wenig Geld zu Beginn der Selbstständigkeit: Optionstarife bieten die Chance, mit einem eingeschränkten Versicherungsschutz zu starten und den Vertrag später ohne Gesundheitsprüfung zu erweitern.
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