Unfallversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung
Ist eine Unfallversicherung besser als eine BU?
Immer wieder wird darüber diskutiert, ob man besser eine Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen sollte. Denn viele sehen nur, dass die Beiträge der Unfallversicherung wesentlich günstiger sind, als die der Berufsunfähigkeitsversicherung.
Schauen wir uns zunächst mal die Grundidee der beiden Versicherungen an. Denn so einfach ist diese Frage nicht zu beantworten. Nur so viel vorweg. Beide Versicherungen haben ihre Daseinsberechtigung.
Unterschied zwischen der Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung
Wie der Name schon sagt, leistet die Unfallversicherung bei einem Unfall. Genauer gesagt, durch ein plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis, bei welchem man unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet. So sagt es der Unfallbegriff im Fachjargon.
Wenn das der Fall ist und man daraus eine Invalidität erleidet, erhält man von der Versicherung eine Leistung. Die Höhe der Leistung ist abhängig von den Versicherungsbedingungen. Dort wird in einer sogenannten Gliedertaxe (einen Ausschnitt finden man in unserem Vergleichsrechner für die Unfallversicherung) genau beschrieben, wie hoch die Leistung im Fall der Fälle ausfällt.
Die Leistung, die dann bezahlt wird, teilt sich in zwei wesentliche Bereiche auf. Zum einen gibt es Verträge die einen Einmalbetrag (abgesicherte Versicherungssumme) im Leistungsfall bezahlen. Und zum anderen werden Verträge mit einer monatlichen Rente als Versicherungsleistung angeboten. Auch die Kombination aus beiden Varianten ist möglich und kann abgeschlossen werden.
Im Gegensatz zur Unfallversicherung bezahlt eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) grundsätzlich eine monatliche Rente, die man bei Vertragsabschluss mit dem Versicherer vereinbart hat. Auch der Leistungsfall wird anders bestimmt als in der Unfallversicherung. Die BU-Versicherung leistet im Falle einer fünfzigprozentigen Berufsunfähigkeit, die ärztlich festzustellen ist. Das heißt, dass man zu mindestens 50% seinen aktuellen Beruf aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr ausüben kann.
Die Unfallversicherung leistet nur bei Unfällen
Und hier kann man schon den ersten richtigen Unterschied erkennen. Die Unfallversicherung leistet nur bei Unfällen, wohingegen die Berufsunfähigkeit viel weiter gefasst ist und auf die Arbeitsfähigkeit abstellt. Sie leistet sowohl bei schweren Unfällen, als auch bei Krankheiten und stellt somit eine größere Absicherung dar.
Man muss aber dazu sagen, dass bei kleinen Unfällen eher die Unfallversicherung leistet als die Berufsunfähigkeitsversicherung. Das liegt daran, dass man wegen eines kleineren Unfalls oft noch nicht im Sinne der BU-Bedingungen (z.B. 50%) berufsunfähig ist.
Im Gegensatz dazu leistet die Unfallversicherung laut der Gliedertaxe, die in den Unfallversicherungsbedingungen enthalten sind. Aber Achtung: „Die volle Leistung erhält man bei der Unfallversicherung erst bei einer 100%-Invalidität. Und das ist ein weiterer wesentlicher Unterschied. Denn die Berufsunfähigkeitsversicherung bezahlt die volle Leistung bereits bei 50% Berufsunfähigkeit.
Die Prämien der Unfallversicherung sind meist günstiger
Sehr oft wird die Entscheidung für eine Unfall- und gegen eine Berufsunfähigkeitsversicherung aufgrund der Höhe der Prämien gefällt. Denn in vielen Fällen ist die Unfallversicherung wesentlich günstiger als die Berufsunfähigkeitsversicherung. Das liegt schlicht und ergreifend an dem wesentlich höheren Risiko, dass die BU-Versicherung abdecken muss.
Es ist statistisch gesehen, um ein vielfaches wahrscheinlicher berufsunfähig zu werden, als einen Unfall mit einer Vollinvalidität als Folge daraus zu erleiden. Deshalb sind Berufsunfähigkeitsversicherungen in der Regel wesentlich teurer. Das Problem ist aber, dass viele aufgrund ihres Gesundheitszustandes keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr erhalten.
Wer keine BU-Versicherung mehr erhält, sollte über den Abschluss einer Unfallversicherung nachdenken
Viele haben aufgrund ihres Gesundheitszustandes keine Möglichkeit mehr eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Eine Alternative wäre zumindest die Absicherung über eine Unfallversicherung.
Wenn man allerdings eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, braucht man in der Regel nur eine Unfallversicherung mit Einmalleistung. Diese ist wesentlich günstiger. Denn eine Rentenzahlung ist in dem Fall über die BU-Versicherung abgedeckt. Günstige Unfallversicherungen kann man direkt über unseren Unfallversicherungsvergleichsrechner filtern.
Zusammenfassung
Zusammenfassend kann man an dieser Stelle sagen, wer ein größeres Absicherungsbedürfnis hat, sollte sowohl eine Unfall- als auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Da gerade bei kleineren Unfällen die BU-Versicherung nicht zum Tragen kommt. Und für Kinder ist eine Unfallversicherung ebenfalls notwendig, da diese oft sehr unberechenbar sind und leicht Opfer eines Unfalls werden.
Für alle anderen würde eine Berufsunfähigkeitsversicherung als Grundabsicherung ausreichen. Man kann sehen, dass nicht die eine oder andere Versicherung besser ist, sondern es auf das individuelle Absicherungsbedürfnis eines jeden Einzelnen ankommt.
Laut den Verbraucherschützern gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung für Berufstätige zur absoluten Pflichtversicherung. Dass diese Versicherung so wichtig ist, kann man auch daran erkennen, dass die Bundesregierung diese Art von Versicherung ab dem Jahr 2014 steuerlich begünstigen möchte. Denn das Risiko einer Berufsunfähigkeit liegt bei 25% und das ist sehr hoch.
Wer es sich leisten kann sollte aber immer eine Unfallversicherung abschließen, da gerade bei schweren Unfällen hohe Einmalsummen benötigt werden. Um zum Beispiel das Haus oder die Wohnung behindertengerecht umzubauen. In unserem Vergleichsrechner für Unfallversicherung findet man Tarife bereits ab 85 Euro Beitrag pro Jahr mit einer Summe bei Vollinvalidität von 350.000 Euro.
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