Als Inhaber von ONVERSO schreibt und veröffentlicht Björn Maier regelmäßig Fachbeiträge zu den Themen Versicherungen und Geldanlage. Zudem unterstützt er als unabhängiger Versicherungsmakler und Finanzberater Verbraucher dabei die richtigen Entscheidungen in diesen Bereichen zu treffen. Seine Kernkompetenzen sind unter anderem die Berufsunfähigkeitsversicherung, Private Krankenversicherung, Altersvorsorge und Geldanlage. Dabei kann der gelernte Versicherungskaufmann, der ein Studium zum Versicherungsfachwirt mit Schwerpunkt Kapitalanlage absolviert hat, auf über 15 Jahre Erfahrung in der Finanzdienstleistung zurückgreifen.
In nahezu jedem dritten Fall sind psychische Erkrankungen die Ursache einer Berufsunfähigkeit.
Vor kurzem erschien das neue „M&M Rating Berufsunfähigkeit“ des Analysehauses MORGEN & MORGEN. Neben vielen anderen Kennzahlen wurden hierbei auch wieder die häufigsten Ursachen ausgewertet, die in den letzten Jahren zu einer Berufsunfähigkeit geführt haben.
Spitzenreiter bei den Ursachen sind demnach Nervenerkrankungen, wie beispielsweise psychische Erkrankungen, Burn-Out, Angststörungen und Depressionen. Im Jahr 2020 konnte fast jeder dritte BU-Fall einer dieser Ursachen zugeordnet werden. Auch der Gesamtverband der deutschen Versicherung (GDV) ist zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.
Häufigste Ursachen einer BU
Jeder fünfte BU Fall ist auf Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates zurückzuführen und fast ein Sechstel auf Krebs und andere bösartige Geschwulste. Unfälle hingegen waren nur bei jedem 12. Fall die Ursache einer Berufsunfähigkeit. Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems bei jedem 14. Fall.
Die häufigsten BU Ursachen 2020 im Vergleich zum Vorjahr
Ursachen
2020
2019
Nerven- und psychische Erkrankungen
32,70%
29,65%
Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates
19,70%
20,89%
Krebs und andere bösartige Geschwülste
16,10%
17,05%
Unfälle
8,60%
7,77%
Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems
7,00%
7,03%
Sonstige Erkrankungen
16,00%
17,61%
Quelle: MORGEN & MORGEN 5/2020
Aufschlüsselung nach Altersklassen
Interessent wird es, wenn man die BU-Ursachen nach den Altersklassen betrachtet. Hierbei wurde festgestellt, dass psychische Erkrankungen in jüngeren und mittleren Jahren häufiger vorkommen als in der Altersgruppe Ü50. Schaut man 5 Jahre zurück, war dies noch genau andersherum.
Ebenfalls wurde festgestellt, dass die Ursache „Unfall“ bei den bis 40-jährigen rund dreimal so hoch ist wie bei der Ü50 Altersgruppe. Genau umgekehrt verhält es sich bei Herz- und Gefäßkrankheiten. Diese sind bei den älteren Personengruppe deutlich höher als bei jüngeren Leuten. Gleiches trifft zudem auf Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates zu.
Prozentuale Aufteilung nach Altersklassen
Ursachen
bis 40
41 bis 50
ab 51
Nerven- und psychische Erkrankungen
33,39%
34,40%
31,55%
Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates
18,11%
19,11%
20,26%
Krebs und andere bösartige Geschwülste
14,15%
17,38%
16,19%
Unfälle
14,14%
7,29%
5,18%
Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems
3,74%
6,35%
9,63%
Sonstige Erkrankungen
16,45%
15,49%
17,19%
Quelle: MORGEN & MORGEN 5/2020
Psychische Erkrankungen haben stark zugenommen
Betrachtet man den Zeitraum seit 2008 so ist festzustellen, dass eine deutlich steigende Tendenz bei den psychischen Erkrankungen zu erkennen ist. Insgesamt stieg dieser Wert um ca. 40% auf einen neuen Höchststand.
Abgenommen haben hingegen die Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates sowie des Herzens und des Gefäßsystems. Relativ konstant mit nur leichten Schwankungen ist das Ergebnis bei Krebs und anderen bösartigen Geschwülsten.
Jeder Vierte ist Betroffen
Die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, liegt bei 25 Prozent. Zu dem Ergebnis kam die Deutsche Aktuarvereinigung. Dazu hat sie die aktuellen Versichertenbestände ausgewertet.
Von vielen Verbrauchern wird das BU-Risiko allerdings unterschätzt. Und das kann weitreichende Folgen haben. In Deutschland gibt es seit 2001 keine Absicherung mehr bei Berufsunfähigkeit.
Jeder Berufstätige sollte deshalb eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Vor allem dann, wenn er mit seinem Einkommen den Lebensunterhalt finanzieren muss.