Zuerst die gute Nachricht: Nach aktuellen Zahlen der „Deutschen Rentenversicherung“ stieg die durchschnittliche Rentenbezugsdauer bei Frauen im letzten Jahr auf 22,8 Jahre an. Männer erhalten ihre gesetzliche Rente immer noch 18,78 Jahre. Grund sei die gestiegene Lebenserwartung. Diese ist so hoch wie nie zuvor. Demnach beziehen Frauen durchschnittlich bis zum 84,2 und Männer bis zum 79,66 Lebensjahr eine Rente.
Die gesetzliche Rente kann wahrscheinlich nur mit einer Erhöhung des Rentenalters stabil gehalten werden!
Schon kommen die ersten Rufe nach der Rente mit 70. Unser Finanzminister Wolfgang Schäuble machte im April diesen Jahres bereits den Anfang. Seine Forderung: Er möchte die Lebenserwartung an das Renteneintrittsalter koppeln.
Die Kritik auf diesen Vorschlag ließ – auch aus den eigenen Reihen – nicht lange auf sich warten. Das Argument der Gegner: Viele körperlich hart arbeitende Menschen würden bereits Probleme mit der Rente ab 67 haben. Wie sollte diese Gruppe mit der Rente mit 70 fertig werden?
Das Institut der deutschen Wirtschaft (kurz IW) geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 73 Jahre. Etwas humaner aber dennoch hart, forderte die junge Union, dass ab dem Jahr 2030 die gesetzliche Rente schrittweise von 67 auf 70 Jahre erhöht werden muss.
Ansonsten könnte das eh schon geringe Rentenniveau nicht ausreichend finanziert werden. Unterstützung bekommt sie von führenden Wirtschaftspolitikern der CDU sowie CSU.
Die Ökonomen wie Professor Bernd Raffelhüschen haben es schon längst auf den Punkt gebracht: Wer länger lebt, muss länger arbeiten, wie Professor Raffelhüschen von der Schweriner Volkszeitung zitiert wird. Müssen wir uns also bald auf ein längeres Arbeitsleben einstellen? War die Rente mit 63 Jahren ein Fehler? Fakt ist, dass die Rente mit 63 die völlig falschen Signale gesendet hat und nun einige wieder zurückrudern.
Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um zu merken, dass die gesetzliche Rente langsam aus dem Ruder läuft. Das Rentenniveau sinkt seit Jahren. Während das Versorgungsniveau der gesetzlichen Rente vor Steuern schon heute bei knapp unter 50 % liegt, soll es bis 2025 weiter Richtung 45 % gehen.
Diese Entwicklung kann nur aufgehalten werden, wenn wir entweder länger in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen – sprich länger arbeiten – oder uns mit einer weiteren Senkung der gesetzlichen Rente abfinden. Ein weiterer nicht so gerne kommunizierter Hebel ist die Anhebung der Rentenbeiträge.
Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage schätzen die meisten Menschen ihre tatsächliche Lebensdauer falsch ein. Und zwar zu gering. Das liegt unter anderem daran, dass wir dazu neigen die Lebenserwartung unserer Eltern und Großeltern auf uns zu übertragen. Der medizinische Fortschritt und der steigende Wohlstand der Gesellschaft führte allerdings dazu, dass jede Generation im Schnitt 7,5 Jahre länger lebt als die Vorherige. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sowohl Frauen als auch Männer in der Umfrage ihre durchschnittliche Lebenserwartung um rund 7 Jahre zu gering einschätzten.
Wenn man sich die heutigen Zahlen des Rentenniveau vor Augen hält, haben die meisten bereits jetzt ein großes Problem. Wer nicht konsequent – spätestens bei Berufseinstieg – zusätzlich Altersvorsorge betreibt, wird im Rentenalter entweder mit harten finanziellen Einschnitten rechnen oder länger arbeiten müssen.
Wenn man den Berechnungen und Argumenten der Ökonomen glauben schenken darf, dann war die Rente mit 67 nur der Anfang, um unser Rentensystem weiter finanzieren zu können. Wenn die Entwicklung mit der längeren Lebenserwartung so weiter geht, wird der Politik nichts anderes übrig bleiben, als an der ein- oder anderen Stellschraube zu drehen.
Die aktuellen Diskussionen werden sicherlich nicht die Letzten zu diesem brisanten Thema sein. Denn auch die EU-Kommission möchte, dass alle Länder in der EU ab dem Jahr 2060 die Rente mit 70 einführen. Nicht nur den Rentenkassen sind von frühen Renteneinstiegen betroffen.
Auch die gesetzliche Pflege- und Krankenversicherung würde noch stärker als heute unter einer hohen Lebenserwartung gekoppelt mit einem frühen Renteneintritt leiden. Denn Rentner sind für die Kassen lange nicht so gute Beitragszahler wie es die arbeitende Bevölkerung ist. Es steht also mehr als nur unsere Renten auf dem Spiel. Auch das Gesundheitssystem ist davon betroffen.
Um die drohende Altersarmut zu bekämpfen, hilft nur regelmäßiges und konsequentes Sparen. Auch in Zeiten niedriger Zinsen gibt es weiterhin Möglichkeiten für später vorzusorgen. Jeder einzelne muss sich allerdings aktiv und regelmäßig mit seiner Altersvorsorgesituation auseinandersetzten und Entscheidungen treffen.
Wer das selbst nicht möchte, ist gut beraten, sich einen kompetenten Berater zu suchen. Übrigens: Über uns können Verbraucher sich kostenlos Vergleiche und Angebote zur privaten Altersvorsorge einholen.
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