Rechtsschutzversicherung: Sinnvoll oder nicht?
In einigen Fällen sollte die Rechtsschutz die zweite Wahl sein!
Die Rechtschutzversicherung gehört sicher nicht zu den existenziell wichtigen Versicherungen. Besonders dann nicht, wenn noch gar kein anderer Versicherungsschutz vorhanden sind.
Für diejenigen gilt. Bevor man sich über den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung Gedanken macht, haben Verträge wie beispielsweise eine Haftpflicht-, Berufsunfähigkeits- und bei Familien die Risikolebensversicherung eine höhere Priorität.
Denn bei diesen Risiken kann unter Umständen die persönliche Existenz auf dem Spiel stehen.
Dennoch existieren in Deutschland laut dem Verband der Deutschen Versicherungswirtschaft über 20 Mio. Verträge der privaten Rechtsschutzversicherung. Allein die Anzahl der Verträge macht deutlich, dass die Verbraucher einen hohen Absicherungsbedarf für rechtliche Angelegenheiten haben. Und das nicht ohne Grund. Ein Rechtsstreit kann sehr langwierig und dadurch auch teuer werden: Schnell können mehrere tausend Euro für Anwalts- und Gerichtskosten zusammenkommen.
Inhaltsverzeichnis
Wann leistet eine Rechtsschutzversicherung?
Was viele nicht wissen ist, dass eine Rechtsschutzversicherung die rechtlichen Interessen der Versicherten absichert. Das bedeutet, dass wenn man sich in bestimmten Bereichen, beispielsweise nach einem Verkehrsunfall Schadenersatzforderungen einklagen muss, die Versicherung für die entstehenden Kosten aufkommt.
Dazu gehören nicht nur die persönlichen Anwalts- und Gerichtskosten, sondern auch die Kosten der Gegenseiten, wenn der Rechtsstreit verloren wird. Sollte man von jemanden verklagt werden, hilft die Rechtschutzversicherung in den meisten Fällen nicht weiter.
Hierfür benötigt man eine private Haftpflichtversicherung. Diese hat eine sogenannte passive Rechtsschutzfunktion und verteidigt seinen Versicherten im Schadenfall vor eventuell unberechtigten Ansprüchen Dritter.
Die Rechtsschutzversicherung ist in Bausteine unterteilt
Die Rechtsschutzversicherung ist Modular aufgebaut. Je nach Sicherheitsbedürfnis und dem was man jährlich an Prämien ausgeben möchte, kann man sich mit den einzelnen Bausteinen eindecken.
Folgende Bausteine stehen zur Auswahl:
- Privatrechtsschutz
- Berufsrechtsschutz
- Verkehrsrechtsschutz
- Mietrechtsschutz
- Vermieterrechtsschutz
Kombiratte in der Rechtsschutzversicherung
Wer mehrere Bausteine zusammen abschließt, erhält von den Gesellschaften Rabatte. Deshalb ist es sinnvoll die Bausteine bei einer Rechtsschutzversicherung abzuschließen.
Privatrechtsschutz
Eine Privatrechtsschutzversicherung kommt für Streitigkeiten aus Vertragsangelegenheiten wie beispielsweise bei Nichterfüllung von Kaufverträgen auf. Aber auch bei Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt oder dem Nachbarn ist der Baustein Privatrechtsschutz sinnvoll.
Berufsrechtsschutz
Was vielen nicht wissen ist, dass im Arbeitsrecht die Kosten für einen Rechtsstreit mit dem Arbeitgeber in der ersten Instanz selbst getragen werden müssen. Selbst wenn man sein Recht bekommt. Deshalb ist der Baustein Berufsrechtsschutz für viele Arbeitnehmer sehr sinnvoll.
Wichtig zu wissen ist, dass dieser Baustein immer in Kombination mit dem Privatrechtsschutz abgeschlossen werden muss. Er ist nicht einzeln abzusichern.
Verkehrsrechtsschutz
Anders als der Baustein Berufsrechtsschutz kann die Verkehrsrechtsschutzversicherung einzeln abgeschlossen werden. Für jeden der sich mit einem Fahrzeug im Verkehr bewegt, ist diese Rechtsschutzversicherung sinnvoll. Denn bei einem Unfall geht es ganz schnell, dass man seine Schadenersatzforderungen geltend machen muss.
Und dafür springt nicht die Kfz-Versicherung ein, wie viele meinen. Hier hilft einem nur eine Rechtsschutzversicherung mit dem Baustein Verkehr. Die Prämien für so einen Schutz sind sehr günstig. Bereits ab 69 € pro Jahr erhält man einen entsprechenden Verkehrsrechtsschutz.
Verkehrsrechtsschutz ist günstig und sinnvoll
Im Straßenverkehr kann immer ein Unfall passieren. Wer seine Ansprüche auf Schadenersatz durchsetzen möchte, kann dies günstig über einen Verkehrsrechtsschutz absichern. Bereits ab 69 € pro Jahr erhält man entsprechende Tarife.
Darüber hinaus sind auch Streitigkeiten beim Kauf eines Autos mit abgesichert. Sicherlich ist oben genanntes der wichtigere Punkt für den Abschluss einer Verkehrsrechtsschutzversicherung.
Mieter- und Vermieterrechtsschutz
Zu einem Streit zwischen Mieter und Vermieter kann es sehr schnell kommen. Beim Auszug aus einer Wohnung sind sich beide Parteien oft nicht darüber einig, wer beispielsweise für eventuelle Schäden an der Wohnung aufkommen soll.
Wer hier sein Recht bekommen möchte, sollte das über den Baustein Miet- beziehungsweise für die andere Seite Vermieterrechtsschutz absichern. Man kann diesen Baustein allerdings nur zusammen mit dem Privatrechtsschutz abschließen.
Rechtsschutz über Mieter- und Vermieterverein
Viele Mieter- und Vermietervereine bieten günstige Absicherungen für Ihre Mitglieder an. Wer in einem solchen Verein ist, sollte zuerst prüfen ob die Absicherung hierrüber nicht preiswerter ist, als direkt bei einer Rechtsschutzversicherung.
Über unseren Rechtsschutzvergleichsrechner kann man in wenigen Minuten die Prämien für eine Mietrechtsschutzversicherung berechnen und mit den Angeboten des Mietervereins vergleichen. Man muss allerdings berücksichtigen, dass der Privatrechtsschutz in den meisten Angeboten der Mietervereine fehlt.
Ein Vergleich der Rechtsschutz-Tarife spart Geld
Wer für sich entschieden hat, dass ein Abschluss einer Rechtsschutzversicherung sinnvoll ist, kann die Tarife selbständig über unseren Vergleichsrechner vergleichen. Die Leistungen der einzelnen Tarife werden ebenfalls im Vergleich aufgeführt. Das vergleichen der Tarife kann einem je nach Anzahl der Bausteine bis zu 300 € pro Jahr einsparen. Wer möchte kann die passende Rechtsschutzversicherung direkt online beantragen.
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Gründe für eine Rechtsschutzversicherung
Eine günstige Rechtsschutzversicherung für Familien mit den Bausteinen Privat, Beruf und Verkehr erhalten Verbraucher bereits ab einer Jahresprämie von 140 €. Bereits ein kleiner Gerichtsprozess mit 2 Anwälten und Beweisführung kann vor einem Arbeitsgericht schnell 3.000 € – 4.000 € an Kosten für den Arbeitnehmer verursachen.
Das entspricht umgerechnet circa 22 Versicherungsjahresprämien. Oder anders gesagt, dafür erhält ein Verbraucher für 22 Jahre Versicherungsschutz. Und dabei muss man in arbeitsrechtlichen Prozessen nicht einmal selbst schuld sein. Es könnte der Fall eintreten, dass eine Firma seine Mitarbeiter kündigen muss, weil beispielsweise eine Geschäfts-Filiale geschlossen wird.
Nun kann das jeder einfach hinnehmen oder man erhebt eine Kündigungsschutzklage beim zuständigen Arbeitsgericht und versucht die Situation für sich zu verbessern. So dass man sich beispielsweise eine noch bessere Abfindung aushandelt. Die Kosten hierfür übernimmt die Rechtsschutzversicherung mit dem Baustein Beruf.
Vorsicht bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber!
Im Arbeitsrecht müssen die eigenen Kosten in erster Instanz, egal wie der Verfahrensausgang ist von jeder Partei selbst getragen werden. Damit bleiben Verbraucher auch bei einem Sieg auf Teile der Kosten sitzen, wenn sie keine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen haben.
Privatrechtsschutz (Vertragsrecht)
Als weiteres Beispiel könnte ein Mangel an einem gekauften PKW dazu führen, dass sich ein Verbraucher sein Recht vor Gericht erstreiten muss.
Da die Gebühren sich bei Rechtsstreitigkeiten immer nach der Höhe des Streitwertes richten, können bei einem Streitwert von 13.000 € und einer Klage durch 2 Instanzen schnell bis zu 13.000 Euro an Gebühren für Anwälte, das Gericht und woran viele nicht denken an Sachverständigenkosten fällig werden.
Diese werden, für den Fall dass Prozess verloren oder ein Vergleich vereinbart wird, von der privaten Rechtsschutzversicherung übernommen.
Verkehrsrechtsschutz (Schadenersatzklagen)
Fast jeder ist im Verkehr unterwegs. Und keiner kann von sich behaupten nicht einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. Meistens muss in so einem Fall eine Schadenersatzklage geben den Unfallgegner erhoben werden.
Hier kann es zu Forderungen angefangen vom Schmerzensgeld, Verdienstausfall bis hin zu lebenslangen Rentenzahlungen kommen. Und auch bei einem Verkehrsunfall muss man nicht schuld sein.
Verkehrsrechtsschutz ist fast immer wichtig!
Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung kann man für sich alleine bereits ab 65 € Jahresprämie online abschließen. Da bei schweren Verkehrsunfällen oftmals hohe Schadenersatzforderungen gelten gemacht werden müssen, kann diese Art der Rechtsschutzversicherung existenziell wichtig werden!
Welche Kosten werden von der Rechtsschutzversicherung übernommen?
Wenn ein Versicherungsfall eintritt übernimmt die Rechtsschutzversicherung folgende Kosten:
- Anwaltskosten
- Kosten und Gebühren für das Gericht
- Eventuelle Sachverständigenkosten für die Beweisführung
- Auslagen für Zeugen (z.B. Reisekosten)
Bei einer Niederlage oder einem Vergleich werden auch die Kosten der Gegenseite übernommen. Denn gerade bei einer unverhofften Niederlage müssen (außer im Arbeitsrecht) die eigenen Kosten und die der Gegenseite bezahlt werden.
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Gründe gegen eine Rechtsschutzversicherung
Es sprechen selbstverständlich auch Gründe gegen eine Rechtsschutzversicherung. Denn in manchen Bereichen erhalten Verbraucher auch ausreichenden Rechtsschutz über berufsständische Verbände sowie Mietervereine.
Wer beispielsweise in einer Gewerkschaft ist, kann in Sachen Arbeitsrecht auf den Rechtsbeistand durch die Gewerkschaft bauen.
Die Beauftragung eines eigenen Anwalts muss im Vorfeld mit dem jeweiligen Institut abgeklärt werden. Das ist meistens nicht in der Leistung mit inbegriffen.
Mietervereine als Alternative zum privaten Mietrechtsschutz
Auseinandersetzungen zwischen Mietern und Vermietern sind keine Seltenheit. Wer allerdings in einem Mieterverein ist, benötigt nicht den Baustein Mietrechtsschutz in der Rechtsschutzversicherung (dieser kann nur in Verbindung mit dem Privatrechtsschutz abgeschlossen werden). Denn das wird meistens sehr gut über die Vereine abgedeckt.
Mieterverein und Gewerkschaften als echte Alternative
Für die Bereiche Arbeitsrecht können sich auch die Gewerkschaften eignen. In Sachen Mietrecht ist der Mieterverein eine echte Alternative. Die anderen wichtigen Bereiche wie Privat und Verkehr decken die beiden Institutionen allerdings nicht ab.
Rechtsschutzversicherung als zweite Wahl
Wer sich über das für und wider einer Rechtsschutzversicherung Gedanken macht und sonst noch keine andere Versicherung hat, sollte zuerst wichtigere Versicherungen als die Rechtsschutzversicherung ins Auge fassen.
Dazu gehören die private Haftpflichtversicherung, die Berufsunfähigkeitsversicherung sowie die Hausrat- und Gebäudeversicherung (letztere nur für Eigentümer). Und Familien mit Kindern benötigen eine Risikolebensversicherung.
Erst wenn diese Risiken gedeckt sind und noch Budget übrig ist, sollte eine private Rechtsschutzversicherung ins Auge gefasst werden. Denn oftmals (außer beim Verkehrsrechtsschutz) tut der Schaden der durch einen Rechtsstreit ausgelöst wird zwar weh, zerstört aber nicht die Existenz.
Zusammenfassung
Verbraucher die sich Fragen:“ Private Rechtschutzversicherung ja oder nein?“ sollten überlegen, ob sie im Falle eines Rechtsstreits die Kosten hierfür tragen können oder wollen. Selbst wenn man die Kosten für einen Rechtsstreit tragen kann, ist in der Regel die Rechtsschutzversicherung im Vergleich so günstig, dass die Prämien um ein vielfaches günstiger sind, als wenn die Kosten für den Rechtsstreit selbst getragen werden müssen.
Als zusätzliche Überlegung sollte bedacht werden, dass zuerst größere Risiken, welche die Existenz bedrohen können abgedeckt werden. Hierzu zählt unter anderem die Rechtsschutz und Berufsunfähigkeitsversicherung. Wenn diese Risiken abgedeckt sind, sollten Verbraucher auf jeden Fall eine Rechtsschutzversicherung abschließen.
Wie immer ist wichtig, die Preise und Leistungen der Gesellschaften zu vergleichen. Dazu haben wir auf unserer Internetseite einen kostenlosen und unverbindlichen Vergleichsrechner für die Rechtsschutzversicherung. Auf Wunsch können Verbraucher hier direkt online eine Rechtsschutzversicherung beantragen und abschließen.
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