Das Thema private Pflegeversicherung wurde in letzter Zeit besonders von den Medien stark in den Vordergrund gerückt. Doch was ist wirklich dran an dem Thema private Pflegeversicherung? Viele kennen mittlerweile Menschen in ihrer näheren Umgebung die gepflegt werden müssen.
Aktuelle Zahlen des statistischen Bundesamtes belegen, dass wir mit über 2,3 Mio. Pflegebedürftigen ein echtes Problem in Deutschland haben. Es gibt also schon mehr Menschen die eine Leistung aus der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung erhalten, als aus der staatlichen Erwerbsminderungsrente.
Hier beziehen laut der gesetzlichen Rentenversicherung zwar auch schon 1,3 Mio. Menschen eine Leistung wegen einer Erwerbsminderung, doch das sind rund 40% weniger als in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Die Leistungsempfänger werden, wenn man den Prognosen glauben mag, noch weiter steigen. Im Jahr 2050 sollen schätzungsweise 4,5 Mio. Menschen pflegebedürftig sein.
Dabei kann eine Pflegebedürftigkeit jeden treffen. Die Hauptgründe sind laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes:
Das Risiko wegen einer dieser Krankheiten ein Pflegefall zu werden steigt ab dem 60. Lebensjahr exponentiell an. Im Alter von 80 Jahren liegt das Risiko bei fast 30% zum Pflegefall zu werden. Doch auch junge Menschen können pflegebedürftig werden.
Bevor diese allerdings über den Abschluss einer Pflegeversicherung nachdenken, sollte zuerst der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung geprüft werden. Erst danach sollte man sich überlegen, ob eine zusätzliche private Pflegeversicherung notwendig ist.
Das wirkliche Problem in der Pflege ist ihre Finanzierung. Denn es kostet nicht nur Kraft und Energie einen Menschen zu pflegen. Man benötigt auch Geld, wenn man beispielsweise auf professionelle Unterstützung durch einen Pflegedienst zurückgreifen muss.
Die Zeitschrift Finanztest hat in ihrem Jahrbuch 2014 den monatlichen Finanzbedarf für den Pflegefall anhand von Schätzungen errechnet.
Häusliche Pflege | monatlicher Finanzbedarf |
---|---|
Pflegestufe I | 530 € |
Pflegestufe II | 1.270 € |
Pflegestufe III | 2.320 € |
Stationäre Pflege | monatlicher Finanzbedarf |
---|---|
Pflegestufe I | 740 € |
Pflegestufe II | 960 € |
Pflegestufe III | 1.260 € |
Die durchschnittliche Pflegedauer liegt laut dem „Deutschen Zentrum für Altersfragen“ (DZA) bei 2,5 Jahren. Das bedeutet man hat in der Pflegestufe 3 bei einer stationären Versorgung einen durchschnittlichen Kapitalaufwand von 37.800 €.
Selbstverständlich sind das nur Durchschnittswerte. Wer beispielsweise sechs Jahre lang gepflegt werden muss, ist bereits bei einem Gesamtaufwand von über 90.000 €. Das birgt für die meisten erhebliche finanzielle Risiken.
Sollte dieses Kapital nicht vorhanden sein, müssen die Kinder für Ihre Eltern gerade stehen. Und zwar bis zu den Freibeträgen der Düsseldorfer Tabelle. Diese gibt die Unterhaltsrichtlinien für Familien vor. Erst wenn es bei den Kindern und deren Ehepartner nichts mehr zu holen gibt, würde in letzter Instanz das Sozialamt einspringen.
Das Pflegeproblem wird in den nächsten Jahren immer größer werden. Das liegt unter anderem an den immer älter werdenden Menschen und daran, dass die klassische Familie immer weniger existiert. Auch kommen durch die niedrigen Geburtenraten immer weniger neue Beitragszahler in das System der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung.
Die Finanzierung der Pflegebedürftigkeit wird dadurch immer schwerer. Die Pflegepflichtversicherung wurde von vornherein sowieso nur als Teilkaskolösung konzipiert. Das heißt die andere Hälfte muss entweder privat finanziert werden oder über eine entsprechende Pflegezusatzversicherung. Daran kann man erkennen, dass die private Pflegeversicherung für viele Menschen notwendig ist.
Worauf man beim Abschluss einer privaten Pflegeversicherung achten muss erläutern wir in unserem Beitrag: „Die beste Pflegeversicherung finden“.
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