Die Rechtsschutzversicherung gehört nicht zu den wichtigsten Versicherungen. Dennoch kann es durchaus sinnvoll sein eine abzuschließen. Gerade wenn sich Ärger mit dem Arbeitgeber abzeichnet, beispielsweise im Falle einer Kündigung, kann die Option zur Kostenübernahme für ein Gerichtsverfahren weiterhelfen.
Denn was viele nicht wissen ist, dass die Anwaltskosten bei arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen in der ersten Instanz von jeder Partei selbst getragen werden müssen.
Auch wer mit einem Auto am Straßenverkehr teilnimmt, hat ein erhöhtes Risiko in einen Rechtsstreit zu gelangen. Beispielsweise dann, wenn es um Schadenersatzansprüche nach einem Unfall geht. Schadenersatz muss meistens vor Gericht eingeklagt werden. Wenn es zum Rechtsstreit kommt, kann es sehr schnell teuer werden.
Ein Rechtsstreit bis zur zweiten Instanz kann schnell über 10.000 € an Kosten verursachen.
Wer sich für den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung entscheidet, muss sich im Vorfeld zuerst darüber Gedanken machen, welche Risiken er versichern möchte.
Denn eine Rechtsschutzversicherung ist modular aufgebaut und leistet nicht pauschal für sämtliche Bereiche. Es gibt insgesamt vier Bausteine in der Rechtsschutzversicherung.
Der Baustein Privatrechtsschutz kann je nach Tarif folgende Rechtsbereiche abdecken:
Der Baustein Privatrechtsschutz ist für die Durchsetzung von rechtlichen Ansprüchen wie oben beschrieben zuständig. Wichtig wird der Baustein, wenn es um größere Auseinandersetzungen geht, wie es beispielsweise bei Schadenersatzforderungen durch einen Unfall der Fall sein kann.
Auch Forderungen aus Versicherungsverträgen können damit durchgesetzt werden. Dann wenn beispielsweise die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht ordnungsgemäß leistet. Solche Fälle können schnell zehntausende von Euro kosten.
Dieser Baustein kann nur gemeinsam mit dem Privatrechtsschutz abgeschlossen werden. Hierbei leistet die Rechtsschutzversicherung bei Auseinandersetzungen mit dem Arbeitgeber. Häufige Streitpunkte sind vor allem:
Der Verkehrsrechtsschutz kann als alleiniger Baustein abgeschlossen werden. Hierbei werden rechtliche Auseinandersetzungen gedeckt, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr und motorisierten Fahrzeugen entstehen.
Sie greift nicht nur bei Verkehrsunfällen, um eine Schadenersatzforderung durchzusetzen, sondern auch bei Vertragsangelegenheiten. Beispielsweise beim Autokauf. Auch wenn man als Radfahrer unterwegs ist, haben die Versicherten rechtlichen Schutz.
Wie beim Arbeits- und Berufs-Rechtsschutz können die Bausteine Mieter- und Vermieterrechtsschutz bei den meisten Gesellschaften nur in Zusammenhang mit einer Privatrechtsschutzversicherung abgeschlossen werden. Typischerweise geht es hier um Streitigkeiten wegen:
Wer sich für die passende Kombination aus den einzelnen Bausteinen der Rechtsschutzversicherung entschieden hat, findet die beste Rechtsschutzversicherung für sich, wenn er bestimmte Leistungen mit einschließt.
Ein ganz wichtiges Merkmal ist die sogenannte Folgeereignistheorie. Es geht hierbei darum, dass der Versicherer auch für Rechtsstreitigkeiten aus dem Bereich Schadenersatz leistet, deren Ursache vor Abschluss der Rechtsschutzversicherung liegt. Wenn beispielsweise ein Arzt ein bestimmtes Medikament verordnet, bevor jemand eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hat und durch das Medikament dann während der Vertragslaufzeit gesundheitliche Probleme auftreten.
Bei Schadenersatzansprüchen gegen den behandelnden Arzt würde die Rechtsschutzversicherung nur dann einspringen, wenn der Tarif nach der Folgeereignistheorie leistet. Denn die Verordnung hat vor dem Vertragsabschluss stattgefunden.
Nur beim Einschluss der Folgeereignistheorie leistet die Rechtsschutzversicherung auch bei Ursachen im Bereich Schadenersatz, die vor Abschluss des Tarifs einen möglichen Rechtsstreit auslösen könnten. In unserem Vergleichsrechner kann diese Option ausgewählt werden.
In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass die Ursache für eine rechtliche Auseinandersetzung in der Vergangenheit liegt. Bei Verträgen ist das oftmals der Fall. Wenn ein Verbraucher beispielsweise eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat und zu dieser Zeit keine Rechtsschutzversicherung bestand, würde dieser bei einem Rechtstreit aufgrund einer vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung keine Leistung erhalten.
Das liegt daran, dass in den meisten Versicherungsbedingungen geregelt ist, dass die Versicherten nur dann einen Anspruch auf Leistungen haben, wenn der Verstoß gegen eine Rechtspflicht oder Rechtsvorschrift (in unserem Fall die angeblich falsche Antragsstellung) innerhalb der Vertragslaufzeit eingetreten ist. Sehr gute Rechtsschutzversicherungen würden für solche Fälle dennoch nach einiger Zeit aufkommen. Wer für sich die beste Rechtsschutzversicherung finden möchte, sollte darauf achten, dass der Tarif solche Rechtsschutzfälle mitversichert.
Einige gute Tarife versichern Ursachen mit, die vor Versicherungsbeginn dafür verantwortlich waren, dass es zum Rechtsstreit kommt. In der Regel ist für diese Fälle eine Wartezeit von 5 Jahren vorgesehen. Wichtig ist zudem immer, dass der Rechtsstreit nicht vor Vertragsabschluss eingetreten ist. Denn eine Versicherung leistet niemals für bereits eingetretene Versicherungsfälle.
Anhand der Höhe der Deckungssumme kann abgelesen werden, bis zu welcher Kostenobergrenze die Rechtsschutzversicherung die Deckung für rechtliche Auseinandersetzungen übernimmt. Die Summe gilt pro Schadenfall. In der Regel sind 500.000 € pro Schadenfall vollkommen ausreichend.
Auch wenn es über mehrere Instanzen geht. Sollte ein Tarif eine unbegrenzte Deckung bieten und günstiger sein, kann man sich für diesen entscheiden. Ansonsten passen in den meisten Fällen eine Deckungssumme von mindestens 500.000 €.
Mit 500.000 € Deckungssumme pro Schadenfall ist man bestens ausgestattet. Höhere Deckungssummen sind von Vorteil aber nicht entscheidend. Deshalb lohnt es sich nicht einen höheren Beitrag zu bezahlen.
Bei den Deckungssummen für das Ausland, sollte man im Vergleich die Höhe prüfen. Hier gibt es Unterschiede. Wichtig ist das allerdings nur für Menschen die einen Schutz im Ausland wünschen. Viele Tarife bieten innerhalb Europas bereits einen ausreichenden Schutz.
In vielen Rechtsschutztarifen ist eine Selbstbeteiligung von 150 € und mehr pro Schadenfall vorgesehen. Das hat den Vorteil, dass dadurch die zu zahlenden Prämien günstiger werden. Außerdem soll bei kleinen Streitigkeiten nicht die Rechtsschutzversicherung herangezogen werden.
Ansonsten würden die Prämien im Laufe der Zeit für alle Versicherten stark ansteigen. Eine Rechtsschutzversicherung soll einen vor größeren finanziellen Schäden die durch einen Rechtsstreit aufkommen schützen. Außerdem kündigen viele Versicherer den Kunden, die zu oft ihre Versicherung in Anspruch nehmen.
Eine Selbstbeteiligung schützt einen vor zu hohen Prämien und gleichzeitig davor, zu schnell auf kleinere Streitigkeiten einzugehen. Denn die Versicherer kündigen vielen Kunden, wenn diese innerhalb von 12 Monaten mehr als zwei Schadenfälle haben.
Bei einer Kündigung durch den Versicherer ist es sehr schwer wieder einen neuen Tarif bei einer anderen Rechtsschutzversicherung zu bekommen.
Eine Rechtsschutzversicherung muss im Sinne der Versichertengemeinschaft immer prüfen, ob ein Rechtsstreit ausreichend Aussicht auf Erfolg hat. Ist das nicht der Fall, wird der Versicherer die Kostenübernahme ablehnen.
Um dies zu verhindern wird über den sogenannten Stichentscheid dem Versicherten das Recht gewährt, dass er einen eignen Anwalt beauftragt, den Fall aus neutraler Sicht zu beurteilen. An die Entscheidung des Anwalts sind dann beide Parteien (Kunde/Versicherer) gebunden.
Mit der Klausel „Stichentscheid“ hat der Versicherte die Möglichkeit, über seinen Anwalt eine vom Versicherer abgelehnte Kostenübernahme von seinem Anwalt beurteilen zu lassen. An die Entscheidung sind beide Parteien gebunden.
Der Anwalt darf natürlich nicht nur zum Wohle des Kunden entscheiden und muss eine wirklich neutrale Stellungnahme abgeben.
Um für sich die beste Rechtsschutzversicherung zu finden, ist es wichtig auf ein paar Kleinigkeiten zu achten. Die Deckungssummen sollten mindestens bei 500.000 € liegen. Höhere Summen müssen nicht sein, wenn dadurch die Prämie teurer wäre.
Ein Selbstbehalt hilft um Prämien zu sparen. Wichtig ist auf jeden Fall die Leistung nach der Folgeereignistheorie und dass ein Tarif bei einer Ablehnung der Kostenübernahme den Stichentscheid zulässt. Günstige Tarife mit den Bausteinen Privat, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz für Singles sind bereits ab 130 € Jahresprämie zu erhalten.
Familien sind ab 150 € Jahresprämie mit dabei. Eine jährliche Zahlungsweise macht sehr viel Sinn, denn hierauf gibt es von der Rechtsschutzversicherung Nachlässe. Wer direkt die Tarife vergleichen möchte, um für sich die beste Rechtsschutzversicherung zu finden, kann über unseren Vergleichsrechner passende Produkte filtern. Und auf Wunsch direkt online beantragen.
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