Berufsunfähigkeitsversicherung für Softwareentwickler
Was Softwareentwickler zur Berufsunfähigkeitsversicherung wissen sollten
Das Wichtigste in Kürze
- Risiko: Auch Softwareentwickler, Programmierer und andere Fachinformatiker können krank werden oder einen Unfall erleiden.
- Lückenhafte Absicherung: Die staatliche Erwerbsminderungsrente sichert IT-Spezialisten nicht ausreichend ab. Deshalb ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung in der Regel wichtig.
- Kosten: Softwareentwickler werden von den Anbietern im Vergleich zu anderen Berufsgruppen besonders günstig versichert. Sie sollten die BU-Tarife dennoch vergleichen, da es große Beitragsunterschiede gibt.
- BU-Rentenhöhe: Achten Sie auf eine ausreichend hohe BU-Rente, indem Sie vorab Ihre monatlichen Fixkosten berechnen.
In diesem Ratgeber
Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Softwareentwickler sinnvoll?
Wer als Software-Entwickler und Fachinformatiker noch relativ jung ist, kann sich nur schwer vorstellen, irgendwann berufsunfähig zu werden. Umso mehr, da IT-Jobs als vergleichsweise risikoarm gelten. Es gibt keine hohe körperliche Belastung, man ist bei der Arbeit keinen besonderen Gefahren ausgesetzt und das Arbeitsumfeld ist nicht gesundheitsschädlich. Trotzdem ist das Berufsunfähigkeitrisiko real. Die BU-Versicherung zahlt dann eine monatliche Berufsunfähigkeits-Rente, wenn man wegen eines Unfalls oder Krankheit dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, den eigenen Beruf als Softwareentwickler auszuüben.
Welche Ursachen auch bei IT-Berufen zur Berufsunfähigkeit führen können?
Tatsächlich ist das Berufsunfähigkeitsrisiko real. Schwere Erkrankungen wie Krebs, ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt oder eine Multiple Sklerose können auch IT-Fachleute betreffen und die weitere Berufsausübung unmöglich machen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko schwerer Erkrankungen.
Dem Risiko, durch einen Unfall berufsunfähig zu werden, ist jeder unabhängig von Alter und Tätigkeit ausgesetzt und die meisten Unfälle ereignen sich außerhalb der Arbeit – zu Hause oder in der Freizeit, zum Beispiel beim Sport.
Berufsunfähigkeitsursache Nummer 1 sind aber psychische Erkrankungen. Depressionen, Burnout, Sucht – in einer Welt mit hektischem Lebensstil, hohen Arbeitsanforderungen und Leistungsdruck führen sie immer häufiger zu beruflichem Ausfall. Das gilt auch für jüngere Menschen in physisch wenig riskanten Jobs. Statistiken zeigen: jede dritte Berufsunfähigkeit ist inzwischen psychisch bedingt.
Wer meint, im Falle des Falles durch die sozialen Sicherungssysteme gut abgesichert zu sein, unterliegt einem grundlegenden Irrtum. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente wird nur unter engen Voraussetzungen gewährt. Für sie gilt das Motto: „zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig“. Die durchschnittliche Nettorente bei anerkannter voller Erwerbsminderung liegt bei knapp 700 Euro monatlich.
Das reicht nicht, um den gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Im Gegenteil: bei Berufsunfähigkeit droht ohne zusätzliche Absicherung ein schneller sozialer und wirtschaftlicher Abstieg. Konsequenz: eine private BU-Versicherung ist unverzichtbar, um die Lücke zu schließen.
Ich bin selbständiger Software-Developer – brauche ich BU-Schutz?
Was für angestellte Software-Developer, Programmierer und Fachinformatiker gilt, trifft noch mehr auf Selbständige zu. Hier besteht ein Anspruch auf Erwerbsminderungsrente ausschließlich, wenn man freiwillig Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt hat – und auch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen.
Man muss vor Antragstellung mindestens fünf Jahre pflichtversichert gewesen sein und mindestens 36 Monate vor der Erkrankung Pflichtbeiträge gezahlt haben. Das erfüllen nur wenige Selbständige. Und selbst wenn ein Anspruch besteht, die Leistung bleibt mager wie zuvor dargestellt. Für Selbständige ohne Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht – dazu zählen selbständige Softwareentwickler – ist daher umso wichtiger, über ausreichenden privaten BU-Schutz zu verfügen.
Redaktionstipp!
Ein Softwareentwickler kann im Vergleich zu Handwerksberufen beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit attraktiven Prämien rechnen, da der Beruf besser eingestuft wird.
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Wie funktioniert die Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die BU-Versicherung zahlt bei Berufsunfähigkeit die im Vertrag vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente. Voraussetzung für die Leistung ist die ärztlich festgestellte Berufsunfähigkeit, die in der Regel ab sechs Monaten prognostizierter Unfähigkeit zur Berufsausübung anerkannt wird. Die Leistungsdauer richtet sich nach der Dauer der Berufsunfähigkeit und endet spätestens mit dem Erreichen der Regelaltersgrenze für die gesetzliche Rente – aktuell also spätestens mit dem vollendeten 67. Lebensjahr.
Die Beiträge werden durch verschiedene Faktoren bestimmt: das Eintrittsalter, die Vertragslaufzeit, die vereinbarte BU-Rente, die Risikoeinstufung der beruflichen Tätigkeit und den persönlichen Gesundheitszustand. Bei der Risikoeinstufung wird eine Risikoeinteilung in fünf bis sechs Klassen vorgenommen. Softwareentwickler und Programmierer besitzen den Vorteil, meist der günstigsten Risikoklasse zugeordnet zu werden, weil die Tätigkeit als vergleichsweise risikoarm eingestuft wird.
Das wirkt sich positiv auf die Beiträge aus. Die Gesundheitsprüfung (in Form von Gesundheitsfragen) ist bei der BU-Versicherung Standard. Eine vollständige und korrekte Beantwortung empfiehlt sich dringend, um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden.
Worauf sollte ich bei einer BU-Versicherung achten?
Mit BU-Schutz kann man als Software-Developer kaum zu früh anfangen. Wer schon in jungen Jahren einsteigt, erhält wegen des geringen altersbedingten Risikos günstige Konditionen. Die Vertragslaufzeit sollte so bemessen sein, dass der Versicherungsschutz bis zum Rentenbeginn besteht oder zumindest nicht lange vorher endet. Sonst entsteht eine zeitliche Versicherungslücke oder man muss einen neuen Vertrag zu ungünstigeren Konditionen abschließen. Die vereinbarte BU-Rente sollte rund 75 Prozent des letzten Nettoeinkommens betragen oder mindestens 60 Prozent des Bruttogehalts.
Gute Tarife leisten bereits ab mindestens 50 Prozent Berufsunfähigkeit. Der Verzicht auf die sogenannte abstrakte Verweisung (Verweismöglichkeit des Versicherers auf irgendeine andere Beschäftigung) ist inzwischen die Regel. Nützlich sind eine eingebaute Dynamik (die BU-Rente erhöht sich dann automatisch im Zeitablauf um einen bestimmenden Prozentsatz) und eine Nachversicherungsgarantie. Bei der Nachversicherungsgarantie ist bei Ereignissen wie Heirat oder Jobwechsel eine Anpassung des Versicherungsschutzes ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich.
Warum sich der Vergleich lohnt.
Man sollte stets mehrere Angebote für eine Berufsunfähigkeitsversicherung vergleichen und dabei gilt es nicht nur auf den Preis zu schauen, sondern auch auf die Leistung. Es gibt erhebliche Unterschiede am Markt und ein teurerer Versicherungsschutz ist nicht automatisch leistungsstärker. Angaben in Vergleichsportalen bieten eine gute Orientierung, können aber nicht die individuell geltenden Konditionen zeigen. Gerade wenn Vorerkrankungen bestehen empfiehlt sich eine anonyme Risikovoranfrage über uns. Ein fundierter Vergleich ermöglicht einen guten BU-Schutz zu einem fairen Preis.
Kostenvergleich: BU-Tarife für Softwareentwickler
Tarif | Höhe BU-Rente | Laufzeit | Preis pro Monat |
---|---|---|---|
Günstigster Tarif | 2.200 € | Endalter 67 | 73,10 € |
Teuerster Tarif | 2.200 € | Endalter 67 | 228,98 € |
Ersparnis: | 155,88 € |
*Berechnung: Alter 30 Jahre, Laufzeit bis zum 67. Lebensjahr, Angestellt, Nichtraucher, BU-Rente 2.200 €
Wie in der Beispielrechnung zu sehen ist, liegen die Preisunterschiede bei weit über 100 %, vom günstigsten bis zum teuersten Anbieter. Und das bei gleichen oder ähnlichen Leistungen. Der liegt daran, dass jeder Versicherer das Berufsunfähigkeits-Risiko eines Softwareentwicklers, unterschiedlich einschätzt. Es lohnt sich also immer BU-Tarife zu vergleichen.
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